Was uns an Bambusbechern oder Produkten aus anderen Naturfasern Sorgen bereitet, ist der hohe Anteil synthetischer Kunststoffe. So bestehen Produkte aus Bambus oder sonstigen Naturfasern entgegen der Annahme vieler Verbraucher nicht ausschließlich aus natürlichen Materialien, vielmehr werden ihnen synthetische Kunststoffe zugesetzt, die für die Strukturgebung und die Festigkeit der Materialien sorgen. Der Anteil an Bambusfasern wurde in einzelnen Proben auf lediglich 20-37 Prozent bestimmt.1
Als synthetischer Kunststoff kommt unter anderem Melamin zum Einsatz. Laut Definition des Römpp Chemie Lexikons sind Melaminharze „Polymere […] bestehen[d] aus den Grundbausteinen (Monomeren) Melamin und Formaldehyd. Melaminharze sind sehr hart und werden daher häufig für die Herstellung von Küchenutensilien wie Teller, Schüsseln, Becher oder Besteck verwendet. Die Problematik dieses Materials besteht darin, dass die bei der Produktion nicht vollständig umgesetzten Monomere Melamin und Formaldehyd in das Lebensmittel übergehen können. Das ist besonders problematisch bei Produkten für den Heißkontakt (Kaffeebecher, Suppenschüsseln, Pfannenwender)“. Melamin und Formaldehyd werden vor allem dann freigesetzt, wenn sie Temperaturen über 70 Grad Celsius ausgesetzt sind.
Kurzum, es besteht eine Gefahr, dass Kaffeebecher aus Bambusfasern mit Melaminharz beim Einfüllen von Getränken heißer als 70 Grad Celsius Formaldehyd in das Getränk abgeben. Hinzu kommt, dass Verbraucher derzeit nur schwer erkennen können, ob ein Becher aus Naturfasern auch Melamin enthält, da die Kennzeichnung durch die Hersteller lediglich freiwillig ist und damit oftmals selten erfolgt. Die Verbraucherzentralen fordern eine Kennzeichnungspflicht für Materialien, die mit Lebensmitteln in Kontakt kommen, damit Verbraucher eine gezielte Auswahl treffen können.
Für uns sind das wichtige Gründe gegen Produkte aus Bambus- oder anderen Naturfasern und daher bieten wir ausschließlich Kaffeemehrwegbecher aus Glas, Edelstahl, Silikon oder Polypropylen an.